LernKULTUR – Lernlandschaften

Konzept Soziales Lernen

1. Problemstellung
Soziale Kompetenz dient der Befähigung eines Menschen sich in einer sozialen Interaktion angemessen zu verhalten. Soziale Fertigkeiten wie Empathie,
Rücksichtnahme und Konfliktfähigkeit sind erforderlich, um das Zusammenleben in unterschiedlichen sozialen Kontexten angemessen und für alle Beteiligten positiv zu gestalten und ein ein soziales Miteinander, das geprägt ist von Achtung und Wertschätzung zu ermöglichen. Voraussetzung dafür ist eine differenzierte soziale Wahrnehmung, eine komplexe soziale Urteilsfähigkeit und ein umfassendes Repertoire an sozialen Handlungsweisen. Soziale Fertigkeiten beziehen sich demnach darauf, in einer sozialen Interaktion effektiv handeln zu können. Dies schließt ein, eigene Ziele zu erreichen und gleichzeitig positive Beziehungen über die Zeit und über verschiedene Situationen hinweg aufrechtzuerhalten (Petermann, 2002; Rose-Krasnor, 1997).
Immer mehr Schülerinnen und Schüler zeigen in ihrem Verhalten noch Defizite in diesem Bereich, haben Schwierigkeiten in der Selbst- und Fremdwahrnehmung, neigen zu Grenzverletzungen etc.

2. Ziele des Sozialtrainings
Das hier zu implementierende Sozialtraining, welches sich unter anderem an das Life Skills Programm „ Erwachsen werden" von Lions Quest anlehnt, setzt bei dieser Problemlage an. Neben der im Mittelpunkt stehenden Förderung der sozialen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, also der Stärkung solcher Fähigkeiten, die ein zufriedenstellendes Zusammenleben ermöglichen, dient das Sozialtraining insbesondere der Erweiterung und Festigung der persönlichen und kommunikativen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler.

Daraus können folgende allgemeine Ziele abgeleitet werden:
(1) Gestaltung von Gleichaltrigenbeziehungen: durch prosoziales Verhalten, wie z. B. andere loben; Empathie und soziale Teilhabe zeigen
(2) Ausgewogenes Selbstmanagement: beispielsweise Stimmungsregulation oder Konfliktbewältigung
(3) Schulische Anpassungs- und Leistungsfähigkeit: wie Aufforderungen nachkommen; Aufgaben zu Ende führen; Anweisungen des Lehrers befolgen
(4) Kooperationsbereitschaft: wie Erwartungen akzeptieren; Regeln befolgen; mitKritik angemessen umgehen
(5) Selbstbewusstsein: zum Beispiel Gespräche beginnen, Kontakt herstellen können
Caldarella und Merrell (1997) aus: Petermann, Sozialtraining in der Schule, ISBN 978-3-621-27596-5
© 2012 Beltz Verlag, Weinheim Basel

Durch das Sozialtraining wird insbesondere eine Erweiterung der folgenden Kompetenzbereiche angebahnt:

  • Einbindung in eine Gruppe: Durch verschiedene Übungsfelder werden die Jugendlichen darin gefördert, sich in eine Gruppe von Gleichhaltrigen einzubinden und auch ein Gemeinschaftsgefühl mit Andersdenkenden und Menschen fremder Kulturen entwickeln zu können. Ebenfalls geht es darum, eine förderliche Bindung an die eigene Familie oder andere erwachsene Bezugspersonen zu unterstützen (Beziehungskompetenz).
  • Selbstwahrnehmung: Die Schülerinnen und Schüler sollen dahingehend gefördert werden, ihre persönlichen Stärken benennen zu können und diese anzuerkennen, um so ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstwertgefühl zu stärken.
  • Reflexionskompetenz: Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu befähigt werden, eigene Werte, Normen und Ziele zu finden, sich gleichzeitg jedoch auch mit vorhandenen Werten und Normen kritisch auseinanderzusetzen.

Weiterhin sollen sie im Sinne der Förderung der Reflexionskompetenz eine Kritikfähigkeit sich selbst und der Gruppe gegenüber erlernen, um so auch Vorurteilen und einem negativen Gruppendruck widerstehen zu können. Die Schülerinnen und Schüler werden hierdurch gleichzeitig in ihrer Entscheidungskompetenz gefördert.

  • Umgang mit Gefühlen(Empathiefähigkeit): Die Schülerinnen und Schüler werden durch unterschiedliche Methoden und Übungen dazu angeleitet, bewusst und in angemessener Weise mit eigenen und fremden Gefühlen umzugehen. Insbesondere geht es auch darum zu erlernen, die eigenen und die von anderen wahrgenommenen Gefühle angemessen artikulieren zu können.
  • Widerstandsfähigkeit(Resilienz): Durch den Einsatz eines interdisziplinären Sozialtrainings sollen die Schülerinnen und Schüler auch über die Gefahren von Risikoverhalten, insbesondere von Sucht und Suchtmitteln informiert werden, um so darin gestärkt zu werden, diesen Versuchungen zu widerstehen.

3. Evaluation
Die einzelnen Bestandteile/Ziele usw. werden evaluiert. Fragen zu den Kompetenzen werden im Rahmen der Evaluation verfasst und von den Teammitgliedern beantwortet.

4. Planung der organisatorisch/inhaltlichen Struktur des Sozialtrainings

Jg Thema/Ziele Ressourcen/ Organisationsformen
5 Wir lernen uns kennen
Regeln Umgang mit Gefühlen
1 Stunde pro Woche/ z.B.
Verfügungsstunde/Zu Beginn Projektform
Thema Regeln: regelmäßiges Training
Klassenfahrten/Erlebnispädagogik/
Seilgarten etc
6,7 Selbstvertrauen/
Selbstbewusstsein
Verantwortungsvolles Verhalten
Freundschaft
Nein sagen- angemessene
Selbstbehauptung- Konflikte
lösen-(Cyber-)Mobbing
1 Stunde pro Woche (im Plan!)
WuN, Religion
Regelmäßiges Training
Morgenkreis
Wir sind stark als Projekt
8 Zukunftsplanung
Verantwortung
Sucht
(Cyber-)Mobbing
1 Stunde pro Woche
Deutsch/Politik/Wirtschaft
AG Ehrenamt übernehmen
Suchtberatung/Diakonie
3 Tage – Seminar in Bredbeck
„Berufsorientierung“,Kompetenzfeststellung
9 Überlegt selbst entscheidend
Ziele/Lebensplanung
Sexuelle Orientierung
Projekt
(4 Mal im Jahr je 1Tag)
Jump Bewerbungstraining 1 Vormittag
Berufswahltest 1Vormittag
WPK „SchülerInnen für SchülerInnen“
Konfliktlotsen,Rat & Tat-Zentrum
Baby-Projekt
10 Sich die Zukunft vorstellen
Verantwortung übernehmen
3-Tage-Seminar Bredbeck „Lebensplanung“
Bewerbungstraining
Projekt Junge Fahrer 1 Vormittag
WPK-Pädagogik
AG Schüler für Schüler
Konfliktlotsen

 

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